Geschichte der Familie Fecker

 

von

 

Edwin Fecker

 

 

Geschichtlicher Rahmen[1] 

Seit das Grafenamt, das in der Zeit Karls des Großen als Delegation königlicher Gewalt auf Zeit an mächtige Adlige verstanden wurde, in den führenden Dynasten­familien erblich geworden war, bemühten sich diese Familien unter Einsatz ihrer allodialen grundherrlichen Machtbasis, der vom König verliehenen Amtsbefugnis und der militärischen Möglichkeiten um die politische Vorherrschaft in einem ethnisch-geographischen Raum (den alten Stammesgebieten). Eine solche Vorrangstellung konnte sich dann im Erwerb des Herzogtitels ausdrücken.

Im deutschen Südwesten, also im Bereich des alemannischen Siedlungsgebietes, gab es, nachdem unter der fränkischen Herrschaft 746 das alte alemannische Herzogtum beseitigt worden war, seit dem 10. Jahrhundert das jüngere schwäbische Herzogtum. Diesen Titel führten seit 1079 die Staufer (Friedrich von Staufen). Dass dieses Haus seit Konrad III. auch die deutschen Könige stellte, unterstreicht dessen starke Machtbasis im schwäbischen Raum. Tatsächlich gibt es neben den Staufern im 12. Jahrhundert nur zwei weitere Dynastien, die an Grundbesitz, Herrschaftsauf­bau und Einfluss mit den Staufern konkurrieren können: Die Welfen und die Zähringer.

Während die ersteren im Machtkampf ums Reich noch im 12. Jahrhundert aus dem oberschwäbischen Raum verdrängt werden (Ravensburg/Weingarten war ihr süd­deutsches Herrschaftszentrum gewesen), sterben die Zähringer, deren Territorialpolitik um 1200 die modernsten und zukunftsträchtigsten Züge aufwies, bereits 1218 mit Berthold V. aus. Dadurch, dass ihr Machtbereich und ihre Herrschaftstitel an verschiedene Erben zerfielen (an die Grafen von Kyburg, die Grafen von Urach-Freiburg-Fürstenberg, die Herzöge von Teck), blieben die Staufer als Herzöge von Schwaben unangefochten die mächtigste Dynastie im deutschen Südwesten. Ihre Territorialpolitik verstärkten sie konsequent durch Burgenbau, Städtegründungen, Ausbau des Straßennetzes und Landesausbau mittels Vergünstigungen an siedlungs­willige Bauern.

Allerdings sollte auch diese fortgeschrittenste Territorialmacht Südwestdeutschlands im Hochmittelalter mit dem Tod des letzten Staufers Konradin 1268 ihr Ende finden. Während sich nach Bader durch die Schwäche des letzten Staufers die staatliche Gewalt seit etwa 1240 in »völliger Zerrüttung«[2] befand, machten sich die kleinen Dynastenfamilien daran, politische Gewalt in ihren Regionen selbst zu übernehmen. »Die Todesstunde Konradins ist zugleich die Geburtsstunde jener zahlreichen südwestdeutschen Territorialstaaten und staatlichen Herrschaftsgebilde, die aus dem Fehlen der Herzogsgewalt heraus Nutzen zogen und nun politische Wirklichkeit wurden.«

Erst 1273 sollte im Haus Habsburg mit Rudolf I. ein Mann gefunden werden, dessen Hausmacht groß genug war, um Anspruch aufs Königtum zu rechtfertigen, aber klein genug, um den deutschen Fürsten nicht zu mächtig zu erscheinen. Unterdessen hatten sich aber in Schwaben einige gräfliche Familien in Szene gesetzt und in jedem Sinn des Wortes Boden gewonnen. Unter ihnen finden wir auch die Grafen von Zollern, wenn ihre Territorialbildung auch nicht den raschen Fortschritt nahm wie die der Grafen von Württemberg, der Markgrafen von Baden oder etwa der Habsburger.

Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts trägt ein schwäbisches Grafenhaus nach seinem Herrschaftszentrum auf dem gleichnamigen Berg bei Hechingen den Namen »von Zollern«. Das Geschlecht wurde ohne endgültigen Beweis mit der alemannischen Herzogsfamilie der Burkadinger in verwandtschaftliche Beziehung gesetzt und würde damit allerdings zu den ältesten Hochadelsfamilien Schwabens zählen. Die Dynastie muss im 10. Jahrhundert die Verfügung über den Scherragau mit Balingen und später die über die Hattenhuntare mit Hechingen im Mittelpunkt an sich gebunden haben, einen Verwaltungssprengel, in dem schon vor der Jahrtausendwende die Orte Hechingen, Wessingen und Mössingen belegt sind. Die Grafen von Zollern übten hier kraft königlichen Auftrags die Gerichtsherrschaft aus, sie schienen hier aber auch einen Schwerpunkt der eigenen Machtbasis besessen zu haben.

Im 11. und 12. Jahrhundert befinden sich die Grafen von Zollern umringt von einem ganzen Kranz weiterer Herrschaftszentren, in denen ebenfalls gräfliche Familien sitzen, die ihre Machtpolitik ebenso in den Gerichtssprengel der Zollern ausdehnen, wie diese in den anderen Bezirken Fuß zu fassen suchen. So finden wir im Westen zum Neckar hin in enger Nachbarschaft die Grafen von Haigerloch, etwas entfernter die Grafen von Sulz; im Osten die Grafen von Gammertingen und die Grafen von Veringen; im Norden die Pfalzgrafen von Tübingen und zunächst noch die Grafen von Achalm.

 Es herrscht also in dieser Zeit im Kampf um Machtpositionen zwischen dem oberen Neckar und der oberen Donau eine starke Konkurrenz. Aber wie bei den Dynasten­familien ersten Ranges kommt auch hier ein Faktor zum Tragen, der die Konkurrenz­situation auflockert: Das Erlöschen von Familien. Bis zum frühen 13. Jahrhundert sterben zwei Adelsfamilien der engeren Nachbarschaft aus: die Grafen von Haigerloch (ca. 1170/80) und die von Gammertingen (ca. 1220). Die Pfalzgrafen von Tübingen verlieren im Verlauf des 13. Jahrhunderts ihre Macht, ebenso die Veringer.

Es scheint zwar, dass die Grafen von Zollern in keinem Fall direkt am Erbe dieser Häuser beteiligt waren, aber das Ausscheiden dieser Dynastien aus dem Wettlauf um die größere Machtbasis hat den Zollern offensichtlich gerade im Innern ihres Einflussbereiches neue Möglichkeiten eingeräumt. Es ist im einzelnen nicht zu klären, woher die verschiedenen Herrschaftsteile stammen, aber gegen Ende des 12. Jahrhunderts hatte die Grafschaft Zollern die größte territoriale Streuung ihrer Geschichte erreicht. Zollerischer Besitz reichte nun neben dem Stammland um den Zoller weit nach Westen in die Baar hinein, zum oberen Neckar und zur oberen Donau hin. Die im 13. Jahrhundert gegründeten Städte Mühlheim an der Donau, Schömberg, Balingen, Binsdorf und Hechingen dürften in etwa die Mittelpunktsorte der einzelnen Bereiche darstellen. Dabei muss deutlich hervorgehoben werden, dass das so abgesteckte Einflussgebiet keinesfalls flächendeckend Grundeigentum der Grafen von Zollern war. Sie hatten allenfalls im gesamten Gebiet gerichtsherrliche Funktionen, zollerischer Grundbesitz lag dagegen in Gemengelage mit anderen adligen und geistlichen Grundherrschaften verstreut, hie und da sicher etwas verdichtet.

 War das Erlöschen der Adelsdynastien ein äußeres demographisches Regulativ im Konkurrenzkampf um Machtvorteile, so wurde daneben ein inneres rechtliches Regu­lativ wirksam: die Erbteilung. Diese Rechtspraxis zerspaltete nicht nur einmal geschaffene­ ausgedehnte Herrschaftskomplexe, sondern brachte ursprünglich stammverwandte Familien nun selbst in Gegensatz zueinender im Ringen um Besitz und Herrschaftsrechte. Genau dies geschah dem Haus Zollern in den folgenden 200 Jahren mehrfach und ließ so die Zollerngrafen aus der Gruppe führender Dynastien ausscheiden.

Bereits um 1170 zweigte sich eine Linie ab, die sich nach ihrem Adelssitz bei Spaichingen »von Hohenberg« nannte und den westlichen Teil der Grafschaft erbte. Da die Hohenberger auch das Erbe der Grafen von Haigerloch angetreten hatten, waren sie vermutlich zeitweilig mächtiger als die ältere Linie Zollern. Der Konflikt der beiden verwandten Häuser, die auch verschiedenen reichspolitischen Parteiungen angehörten, entlud sich in bewaffneten Auseinandersetzungen, 1267 bei Haigerloch und 1286 bei Balingen. Die Fehde wurde schließlich durch eine Ehe zwischen beiden Familien beigelegt; bei dieser Gelegenheit scheint auch zwischen den Herrschaftsbereichen die kleine Herrschaft Haimburg mit Grosselfingen, Owingen und Stetten b. Haigerloch als Puffer geschaffen worden sein. Durch Kauf gelangte die Grafschaft Hohenberg 1381 an Habsburg, das sich in Südwestdeutschland stark ausbreitete. Zur habsburgischen Herrschaft Hohenberg zählten die Städte Haiger­loch, Schömberg, Oberndorf, Horb und Rottenburg. Erst 1497 kam die Herrschaft Haigerloch im Tausch an die Grafschaft Zollern zurück. Das Grafenhaus Hohenberg selbst erlosch im Jahr 1486.

Kurz nach der Fehde mit Hohenberg erfolgte im Jahr 1288 eine weitere Abspaltung. Die neue Linie Zollern-Schalksburg brach ein kleines Territorium mit dem Hauptort Balingen aus dem zollerischen Herrschaftsbereich heraus. Damit waren die ganzen südwestlichen Gebiete dem Gesamthaus verloren, denn der letzte Schalksburger Friedrich V. gen. Mülli hatte rechtzeitig vor seinem Tod 1403 die Herrschaft Schalks­burg an Württemberg verkauft.

 So waren also zwei bedeutende Bereiche der alten Grafschaft durch diese Erbteilungen an potente Nachbarn verloren gegangen: An Habsburg und an das für die Zollern noch gefährlichere Württemberg. Die auf das engere Stammland um die Burg Zollern reduzierte Herrschaft wurde indessen weiterhin Gegenstand von Besitzteilungen, so 1344, als die Grafen Friedrich der Schwarzgraf, Friedrich Ostertag und Friedrich der Straßburger eigene Linien begründeten. Nach dem Tod Ostertags 1362 wurde dessen Erbe anteilig der schwarzgräflichen und straßburgischen Linie zugeschlagen. Der Schwarzgraf verfügte damals über Stetten b. Haigerloch, Owingen, Grosselfingen, Weilheim, Wessingen, Zimmern und Than­heim; Friedrich der Straßburger über Mössingen, Belsen, Öschingen, Stetten b. Hechingen, Boll, Zell, Beuren, Killer, Hausen und Burladingen. Schloss Zollern und die Stadt Hechingen waren gemeinsamer Besitz.

 

 

Abb. 1  Die Grafschaft Zollern und ihre territoriale Entwicklung vom 15. Jahrhundert bis 1555 (aus Bumiller, 1990)

 

Diese ohnehin schon geringe ökonomische Machtbasis wird schließlich innerhalb der straßburgischen Linie 1402 noch einmal geteilt zwischen den Brüdern Friedrich dem Öttinger und Eitelfriedrich I. Je schmäler die Existenz- und Machtgrundlage wird, desto verbitterter wird um die Teilhabe an der Macht gestritten. Zwischen den beiden Brüdern kommt es zu offener Fehde, als 1412 die schwarzgräfliche Linie erlischt. Der mit allen Mitteln der List und Bosheit geführte Krieg zwischen den gräflichen Brüdern führt die Grafschaft beinahe in den völligen Ruin. 1423 wird die Burg Zollern von Württemberg und den Reichsstädten zerstört, Teile der Herrschaft sind an verschiedene Adlige verpfändet, im Gröninger Vertrag mit Württemberg 1429 muss der als Sieger aus dem Kampf hervorgegangene Graf Eitelfriedrich I. sein Erbe dem Haus Württemberg für den Fall auftragen, dass er ohne Erben sterben sollte. Da Eitelfriedrich zu dem Zeitpunkt kinderlos war, schien mit dem Vertrag von Gröningen das Schicksal der Grafschaft Zollern besiegelt.

Aber Eitelfriedrich sollte nicht ohne Erben bleiben. Der nicht mehr ganz junge Graf heiratete 1432 eine Grafentochter aus dem rätischen Räzüns (die eine schöne und später einmal wertvolle Mitgift in die Ehe brachte), und mit ihr zeugte er den nach­mals bedeutenden Grafen Jos Niclas I. War damit der Bestand des Hauses Zollern gesichert, so gelang Eitelfriedrich bis zu seinem Tod (1439), die Grafschaft auch territorial zu konsolidieren. Er löste die verpfändeten Orte ein und legte so den Grundstein zum später geschlossenen Territorium. 1439 umfasste die Grafschaft die Stadt Hechingen, die Dörfer Stetten, Boll und Wessingen, Schlatt, Beuren, Spechtshardt sowie Weiler, Bisingen Thanheim, Steinhofen und Zimmern, Weilheim und Rangendingen, Killer und Hausen sowie Burladingen und Mayingen. Endgültig an Württemberg verloren war das Steinlachtal mit dem Hauptort Mössingen.

Auf dieser Grundlage konnte Graf Jos Niclas I. aufbauen. Ihm gelang es zunächst als Zeichen des Wiedererstarkens der Grafschaft Zollern, die kaiserliche Geneh­migung zum Wiederaufbau des Zollers zu erlangen (1454). Außerdem rundete er mit Jungingen und Hörschwag 1473 sein Herrschaftsgebiet im Killertal und auf der Alb ab. Seinem Sohn Eitelfriedrich II. (1452-1512) gelang 1497 der Erwerb der Herrschaft Haigerloch vom Haus Habsburg im Austausch gegen die Herrschaft Räzüns. Schließlich kam 1539 und 1542 noch die Herrschaft Haimburg mit Grosselfingen, Owingen und Stetten b. Haigerloch an Zollern und 1552 konnte die Herrschaft Werstein erworben werden. Damit ist jenes Gebiet abgesteckt, in dem die Familiengeschichte der Fecker ihre Anfänge hat (s. auch Abb. 1).

 In der Grafschaft Zollern kann man seit dem frühen 13. Jahrhundert mit doppelter Namensführung im Bürger- und Bauernstand rechnen. In diese Zeit reicht die Ausbildung bäuerlicher Familiennamen in Südwestdeutschland zurück. Dabei lehnen sich die Familiennamen z. B. an ältere Vornamen an oder gehen wie bei den Fecker auf eine Berufsbezeichnung zurück.

Frühestens im 14. Jahrhundert erkennen wir aus urkundlichen Belegen auf den Dörfern der Grafschaft Zollern eine kleine Gruppe sozial herausragender Familien, deren soziales Verhalten in allen Bereichen an das städtische Patriziat erinnert, wenn wir auch mit wesentlich kleineren Dimensionen zu rechnen haben. So fällt in Stein beispielsweise schon früh der Name Baur in diesem Sinn auf, in Boll der Name Aichgasser, in Zimmern bestimmen die Bogenschütz und Engelschalk das Bild, in Steinhofen ragen die Dehner, Fecker und Killmayer hervor, in Schlatt die Ehemann, Hochspach und Schuler, zu denen sich im 15. Jahrhundert noch die Buchmüller gesellen.

In anderen Dörfern werden die Verhältnisse erst im 15. Jahrhundert sichtbar: In Bisingen fallen die Beck, Herre, Hummel und Memm auf, in Rangendingen schaffen sich die Dehner, Fuchs, Herr und Strobel Raum, in Owingen ragen die Fischer, Hof. Eberlin und Siemlin heraus, in Killer beherrschen Hochspach, Schlecht, Bechtold und Sachs die Szene, und in Burladingen fällt das Triumvirat Kaufmann, Ragor und Wochenwerk auf. In Jungingen mit seiner ungünstigen Quellenlage sind die Verhält­nisse nicht so gut fassbar, bis um 1500 kurzfristig die Schuhmacher hervortreten.

 Begüterte ländliche Familien können kurzfristig durch hervorragende Persönlich­keiten ins dörfliche Patriziat vordringen, um dann wieder zurückzutreten. Viele Fami­lien zählen zwar über Generationen zu den begüterten Familien, erlangen aber nie führende Positionen. Einen schönen Beleg für die lang anhaltende einflussreiche Stellung liefert die Familie Kübler in Grosselfingen. Die Kübler zählten zu allen Zeiten zu den Familien mit großem Lehenbesitz. Bereits 1349 erscheint ein Konrad Kübler als Zeuge einer Urkunde und lässt sich so zu den ehrbaren Personen, zu den boni viri rechnen. Sein Namensvetter und Nachkomme verwaltet 1436 das Vogtamt. Ein weiterer Conrad ist 1489 Heiligenpfleger, ebenso ein Henslin Kübler zwischen 1492 und 1515. 1537 ist Hans Kübler Heiligenpfleger, vielleicht derselbe war 1500 bereits einmal Richter in Grosselfingen. In dieser Familie drückt sich auch die Langlebigkeit solcher führender Geschlechter aus. Insgesamt kommt knapp vierzig Familien im Bereich der Grafschaft Zollern der Status der bäuerlichen Oberschicht im Sinne des dörflichen Patriziats zu. Eine ganze Reihe dieser Familien ist bis heute oft an demselben Ort ansässig (z. B. die Bulach, Dehner, Fecker, Bogenschütz, Ho(ch)spach, Schuler, Bechtold oder Mayer).

Die Belege über die Familie Fecker sind allerdings so disparat, dass eine regelrechte Genealogie der Familie nicht möglich erscheint. Auch das Auftreten von Namens­trägern an verschiedenen Orten macht es schwierig, den »eigentlichen Herkunftsort« zu identifizieren. Es ist aber anzunehmen, dass Steinhofen mit dem Feckerhof, der dort offensichtlich einer der Haupthöfe war, tatsächlich Ursprungsort der Familie war. Eventuell käme auch Ostdorf, von wo der älteste Beleg stammt, in Betracht. Solche Fragen lassen sich aus dem dürftigen Material praktisch bei kaum einer der hohenzollerischen Familien mit Sicherheit beantworten.

Folgende Belege sind aus dem 14. und 15. Jahrhundert bekannt:

 

1372               Hainz der Vecker in Ostdorf zinst aus seinen Gütern ans Kloster Stetten

                        bei Hechingen. Haintz der Vecker hat 2 J. Acker und stößt an des

                        Mayers Acker, Bentz Drizehner hat ....1 J. under Suil (i über u) zieht an

                        Eberli Veckers Acker hinab

                        (Urkunden des Dominikanerinnenklosters Stetten im Gnadental, in Hohenz.

                        Jahreshefte 17, 1957, S. 356, Nr. 97)

 

1416               Auberlin Fecker baut einen Hof in Steinhofen

                        (Monumenta Zollerana, Bd. I, Nr. DLXIV, s. Abb. 2)

 

1430               Heinz Fecker ist Heiligenpfleger in Steinhofen

                        (Staatsarchiv Sigmaringen Ho 1 Urk. 10.11.1430)

 

1435               Auf dem Feckerhof in Steinhofen ist der Vecker (vielleicht identisch mit

                        Heinz Fecker von 1430) nur einer von vier Bauern, der Hof ist also aufgeteilt.

                        (Bickelspergsches Lagerbuch S. 64/65)

 

1435               Aell Fecker und ihre Kinder sind zollerische Ausleute aus dem Amt

                        Bisingen in Balingen, Aell (=Adelheid) dürfte also dort verheiratet sein;               

                        vielleicht ist sie eine Tochter des Feckerhofbauern

                        (ebd. S.73)

 

1454               Der Vekker (kein Vorname) aus Steinhofen zinst der Kirche St. Peter

                        Steinhofen

                        (Staatsarchiv Sigmaringen Ho 1 Urkunden, Zinsrodel St. Peter 1454)

 

1467               Margaretha, Haintzen Feckers Tochter aus Steinhofen, darf sich unge-

                        noßsam mit Hans Ulin in Grosselfingen verheiraten, Margaretha war

                        zollerisch, Hans Ulin bubenhofisch leibeigen

                        (Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. Domänenarchiv Hohenz.-Hechingen

                        103, 536)

 

um 1470        baut Peter Fecker den Teil des Feckerhofs in Steinhofen

                        (Bickelspergsches Lagerbuch S. 64, Anm.)

 

1473               In einer Kaufurkunde zwischen Michel von Ow und den Pflegern

                        des hl. Martin zu Niederhechingen wird der Fecker aus Stein (!)

                        als Anlieger eines Gutes hinter der Kirche zu Stein erwähnt

                        (Staatsarchiv Sigmaringen Ho 1 Urk. 24.2.1473)

 

1486               Hans und Endris Fecker (unklar woher, aber wohl aus Stein oder He-

                        chingen) zinsen an die Kirche St. Martin in Niederhechingen

                        (Staatsarchiv Sigmaringen Ho 1 Urkunden, Rodel St. Martin Nieder-

                        hechingen 1486)

 

 

Abb. 2  Kaufurkunde aus dem Jahre 1416 (aus Monumenta Zollerana, Bd. I, Original im Württembergischen Staatsarchiv, Stuttgart)

 

Das älteste im Staatsarchiv Sigmaringen aufbewahrte Lagerbuch der Grafschaft Zollern von 1435, das nach seinem Verfasser Werner Bickelsperg benannt zu werden pflegt, lässt erstmals die sozialen Strukturen einzelner Ortschaften der Grafschaft deutlich werden. Aufgrund der Eintragungen über das Amt Bisingen mit Steinhofen und Thanheim, wo das Lagerbuch nicht nur zollerische, sondern auch auswärtige Zinsen und Gülten verzeichnet, können wir annehmen, dass wir alle Lehensinhaber repräsentiert finden. Es sind dort 36 Einzelpersonen mit ihren Angaben, leider nicht immer mit ihren Lehenflächen aufgeführt. 14 Bauern, also mehr als ein Drittel besitzen mehr als 20 Morgen Land, sicher drei von ihnen, wahrscheinlich sogar acht, haben mehr als 30 Morgen, darunter in Steinhofen der Fecker und der Killmayer, in Thanheim Cuntz Rapp und in Bisingen der Müller Heinrich Müller, der mit seinem Mühllehen und mehr als 50 Morgen Land an der Spitze der Bisinger Bauern steht.

15 Personen dürften unter 10 Morgen gehabt haben, so dass sich hier deutlicher als in Schlatt zwei relativ gleich große Gruppen von reichen und ärmeren Bauern gegenüberstehen, während die Mittelschicht, die zwischen 10 und 20 Morgen Land zu Lehen hat, relativ klein ist. Die Teilung der Höfe, die sich in Schlatt an allen großen Wirtschaftseinheiten zeigt, wird im Amt Bisingen nur am Feckerhof in Stein­hofen sichtbar, der mit 57 Morgen Land und 20 Jauchert Wald allerdings zu den größten Höfen der Grafschaft zählt.

Über ein Jahrhundert blieb das Bickelspergsche Lagerbuch die einzige Gesamt­aufzeichnung u. a. über die Besitzverhältnisse und das Leben der Menschen im Raum Hechingen und wurde erst durch das Lagerbuch des Berthold Hagen von 1544/45 abgelöst (Fürstl. Hohenz. Domänenarchiv Sigmaringen, Abtlg. Hohenz.-Hechingen, Rubrik 137). Der historische Anschluss an dieses Werk wird deutlich hergestellt durch eine Randnotiz auf Blatt 151, wo im Zusammenhang mit den Besitzverhältnissen in Steinhofen auf das »newe urbar« verwiesen wird, und tatsächlich findet sich im Hagenschen Lagerbuch, Band Bisingen-Steinhofen-Thanheim, Blatt 27r, umgekehrt eine Anmerkung, wo auf das Bickelspergsche Lagerbuch als das »alte urbar« zurückverwiesen wird.

In einem Leibeigenenverzeichnis von 1548 (Fürstl. Hohenz. Domänenarchiv Sigmaringen, Rubrik 103) sind Hagens Listen in einem Band gesammelt,[3] der Kinderzuwachs ist beigefügt und der Tod einzelner Familienmitglieder anlässlich der »Vertragung des Leibfalls« mit der Herrschaft mit Datum und Höhe der Abgabe beigeschrieben, ferner sind Zu- und Abzüge aus Nachbarländern, Leibsentlassungen usw. bis gegen 1590 notiert.

Das Hagensche Lagerbuch verzeichnet 1544 in Steinhofen:

 

            Caspar Fegker m.g.H. Elsabeth sein Husfrau und

            Ruprecht Ir son wirtempergisch

 

            Anstet Fegker würtempergisch und Magdalena

            sein Husfrau truchsessisch

 

            Caspar Fegker der Jung wurtempergisch

            Ursula sein Husfrau und Ursula Ire Dochter

            gehört dem Apt zu Zell zu

 

            Jacob Fegker m.g.H. Agta sein Husfrau

            gehört dem truchsessen zu

 

Ferner in Bisingen:

 

            Baltas Fegker gehört Zwifalten zu

            Katharina seine Husfrau und Ire Kind Tierpergisch, genant Michel

 

Die Familie teilt sich demnach in der Mitte des 16. Jahrhunderts in mehrere Linien. Neben der Hauptlinie in Steinhofen, entsteht durch Baltasar Fecker in Bisingen ein neuer Familienzweig. Nach dem zollerischen Leibeigenenverzeichnis von 1548 sind aber auch in Stein und in Weilheim Fecker festzustellen, jedoch ohne dass daraus neue Linien entstanden sind.

Im 17. Jahrhundert sind die Fecker in folgenden Dörfern ansässig: In Steinhofen, wo sie den Vogt und den Schulmeister stellen (Michael Fecker und Johann Fecker), in Bisingen (Baltasar Fecker), in Zimmern (Hilarius Fecker) und in Boll (Franziskus Fecker, der aus Zimmern zugewandert ist).

 

Die Fecker in Steinhofen

 Nach den uns bekannten Akten sind die Fecker in Steinhofen bereits 1416 ansässig. In den Monumenta Zollerana, Bd. I, Nr. DLXIV (s. Abb. 2) heißt es: „…unserm hoff zu stainhoffen, den zu disen zyten buwent  Auberlin vecker, wernher doner, Auberlin hebstreyt und hainz humel von Tanhan…“ Ob dieser Auberlin Fecker schon früher dort ansässig war, oder ob es sich um den gleichnamigen Fecker handelt, der 1372 in den Urkunden des Dominikanerinnenklosters Stetten als Besitzer eines Ackers im nahen Ostdorf genannt wird, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Jedenfalls können die Fecker ab dieser Zeit ununterbrochen bis zum heutigen Tage also rund  600 Jahre in Steinhofen nachgewiesen werden.

 Da Kirchenbücher von Steinhofen bruchstückhaft erst ab 1617 bzw. durchgängig erst ab 1660 erhalten sind, können die Lebensdaten der Fecker in Steinhofen im 15. und 16. Jahrhundert nur unvollständig ermittelt werden. Als spärliche Quellen dienen herrschaftliche und klösterliche Aufzeichnungen, die im Wesentlichen nur darüber Auskunft geben, was diese selbst betrifft, die also deren Besitzverhältnisse in Steinhofen beschreiben oder Rechtsangelegenheiten zwischen der Herrschaft und den Dorfbewohnern betreffen.

 

Die Fecker in der Schweiz 

Im Historischen Lexikon der Schweiz schreibt Hansjörg Roth in seinem Artikel über die Jenischen: „Beim Begriff Jenische handelt es sich um eine Selbstbezeichnung der Fahrenden und deren heute größtenteils sesshaften Nachkommen in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Der Begriff taucht 1714 erstmals auf. Die Herkunft der Jenischen ist unklar. Einerseits betrachtet man sie als Nachfahren verarmter einheimischer Volksschichten und Randgruppen. …. Volkstümlich werden die Jenischen Zigeuner, aber auch Kessler und Spengler (nach ihren Berufen), Vazer (nach Vaz/Obervaz, dem Ort ihrer gehäuften Einbürgerung im 19. Jahrhundert) oder eher abschätzig Fecker (Fecker-Chilbi von Gersau: 1722-1817 und in den 1980er Jahren alljährlichen Treffpunkt der Jenischen) genannt.“ Eine Gruppe der Fecker von Gersau im Kanton Schwyz enthält die Erinnerungsmappe zum Schweizer-Trachten-Fest des Lesezirkel Hottingen in Zürich vom 14. März 1896.

 

 

 

Abb. 3  Gruppe der Fecker von Gersau (Kanton Schwyz) aus der Erinnerungsmappe zum Schweizer-Trachten-Fest in Zürich vom 14. März 1896.

 

Etymologisch wird der Begriff Fecker auf „fechten“ zurückgeführt, was soviel wie „betteln“ bzw. „hausieren“ bedeutet. Der Familienname Fecker ließ sich bisher bei diesen Feckern aus Gersau nicht feststellen. Dagegen gibt es mit Ursprung in Wittenbach (Kanton St. Gallen) eine in der Schweiz etwa 150 Mitglieder zählende  Familie Fecker, die auf Lukas Fecker (1794-1873) zurückgeht, der 1839 zusammen mit seiner zweiten Ehefrau Anna Maria Meier und seinen Söhnen Ambrosius, Konrad und Hermann von Steinhofen in die Schweiz ausgewandert ist und 1845 in Wittenbach eingebürgert wurde.

 

Der erste Sohn von Lukas Fecker aus erster Ehe, Ambrosius Fecker (1825-1889) war seit 1859 mit Anna Maria Klingler (1835-1907) verheiratet und wurde zum Stammvater eines großen Zweiges der Fecker mit zahlreichen Nachfahren.

 

Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau war Lukas Fecker seit 1833 in zweiter Ehe mit Anna Maria Meier (1805-1847) verheiratet. Aus dieser Ehe gingen die Söhne Konrad (1827-1872) und Hermann (1829-1901) hervor, welche ebenfalls zu Stammvätern zweier weiteren großen Zweige der Fecker in der Schweiz wurden.

 

 

Die Fecker in Boll 

Am 22.4.1731 heiratete Franz Fecker, geboren 1696 in Zimmern, die ledige Maria Agatha Schäfer aus Boll und gründete in Boll einen Hausstand. Seither sind die Fecker in Boll ansässig. Sie hatten gemeinsam zehn Kinder von denen die meisten noch im Kindesalter starben. Erst das siebte Kind Joseph Fecker, geboren am 19.3. 1744, führte die Linie weiter, indem er am 9.11.1778  die ledige Magdalena Daiker ebenfalls aus Boll heiratete. Sie hatten einen Sohn Ignaz, geboren am 13.7.1783, und zwei Töchter Maria Cleopha, geboren am 9.4.1780, und Johanna, geboren am 8.1.1786. Ignaz Fecker heiratete am 13.2.1809 in Boll die ledige Juliana Löffler. Sie hatten zusammen neun Kinder.

 Die Fecker in Boll waren Handwerker und Bauern. Der Wagnermeister Paul Fecker, geb. am 23.8.1822 als Sohn des Ignaz, war im Revolutionsjahr 1848 ein begeisterter Anhänger des Badischen Revolutionsführers Hecker. Dies hat ihm den Übernamen »Heckerpaul« eingebracht. Er hatte zwei Söhne, den Schmiedemeister Johann Ignaz Fecker, geb. am 14.3.1856, und den Sohn Gabriel, geb. am 12.9.1862. Von Gabriel Fecker starb der einzige Sohn im ersten Weltkrieg den Soldatentod. Von Johann Ignaz Fecker kehrte der einzige Enkel im zweiten Weltkrieg aus Russland nicht mehr zurück.

 So ist das Geschlecht der Fecker im Mannesstamm in Boll wieder erloschen. In Amerika leben die Fecker aus Boll noch weiter. Der älteste Bruder vom »Heckerpaul«, Franz Xaver, geboren am 8.7.1814, wanderte 1843 mit seiner Frau Kreszens, die er am 6.7.1840 in Boll geheiratet hatte, sowie seinen zwei Kindern Konstantin und Josepha nach Cincinnati im Staate Ohio/USA aus.[4]

 

Die Fecker in Werenwag

 

Am 22. 11. 1776 wurde im württembergischen Irrendorf, dem heutigen Irndorf im Landkreis Tuttlingen, Klemens Fecker geboren. Seine Geburt ist im Taufbuch der katholischen Kirchengemeinde St. Petrus von Irndorf unter der Nummer 244 verzeichnet: Klemens wird als eheliches Kind (legite) des Joseph Fecker und der Anna Maria Mayerin geboren. Dem Taufeintrag ist von späterer Hand beigefügt „nicht mehr hier“. Als Taufpaten sind Sebastian Frick und Anna Durnin (petrix Beurono) genannt.

 

Klemens wird Waldhüter auf Schloss und Gut Werenwag im oberen Donautal, welches sich damals im Besitz der Freiherrn von Ulm auf Erbach befand. In einer Ertragsberechnung der Werenwag`schen Güter des Freiherrn Anton von Ulm auf Erbach aus dem Jahre 1827 wird er als Gurtenknecht bezeichnet und bezieht eine Jahrespension von 50 Gulden. Sein Vater Joseph Fecker stirbt dort am 14.10.1818. Der Sterbeeintrag nennt als dessen Beruf Zainenmacher (Korbflechter). Seine Mutter Anna Maria Mayer stirbt bereits 1812 im benachbarten Schwenningen a.d. Heuberg.

 

Die Herrschaft Werenwag wurde 1721 den Freiherrn von Ulm auf Erbach als österreichisches Lehen überlassen. Von 1805 bis 1810 war sie dann württembergisch und seit 1810 gehört sie zu Baden. Der Besitz ging 1837 durch Kauf an das Haus Fürstenberg. In der Sterbeurkunde des Klemens aus dem Jahre 1840 wird er folglich als fürstlich fürstenbergischer Waldhüter bezeichnet.

 

Klemens Fecker war dreimal verheiratet. In erster Ehe mit Sophia Joner. Die Eheschließung dürfte um 1798 stattgefunden haben, als Klemens 22 Jahre alt war. Das erste Kind aus dieser Ehe war eine Tochter namens Eleonora (geboren 1799, gestorben zu Werenwag am 16.03.1855). Sie war seit dem 19.09.1831 mit dem Schmied von Werenwag Anton Maute verheiratet. Das zweite Kind des Klemens aus der Ehe mit Sophia Joner namens Theresia gebiert am 07. 02.1823 einen unehelichen Sohn, der in Werenwag auf den Namen Karl Remigius und am 05.05.1828 eine uneheliche Tochter, die auf den Namen Waldburga getauft wird.

 

Die erste Ehefrau des Klemens muss vor 1808 gestorben sein. In zweiter Ehe heiratete der Witwer Klemens Fecker um 1808 die Witwe Magdalena Amann (geb. in Schwenningen am 13.01.1780) die eine Tochter namens Ursula mit in die Ehe bringt. Im Kirchenbuch für Werenwag mit den Eintragungen über dortige Geburten und Sterbefälle zwischen 1811 und 1826 lassen sich die Daten ihrer Nachkommen gut verfolgen:

 

1. Ferdinand                 geb. 27.01.1809

2. Alois                        geb. 26.02.1811

3. Maximiliana             geb. 24.03.1812

4. Johann Nepomuk      geb. 24.03.1814      (stirbt nach wenig mehr als einem Jahr am 05.05.1815)

5. Alois                        geb. 29.03.1816

6. Anton                       geb. 10.06 1817      (stirbt nach kaum zwei Monaten am 04.08.1817)

7. Anton Rudolph         geb. 24.04.1819      (das Kind und die Mutter Magdalena sterben bei bzw. nach der Geburt)

 

Magdalena Amann, die zweite Ehefrau des Klemens Fecker, stirbt wenige Stunden nach der Geburt ihres Sohnes Anton Rudolph im Alter von 39 Jahren am 25.04.1819 in Werenwag.

 

In dritter Ehe heiratete der Witwer Klemens Fecker die Waldburga Haug (geb. in Schwenningen am 09.07.1782). Klemens stirbt am 22.01.1840 und seine Ehefrau Waldburga am 09.10.1843. Seine Stellung als Waldhüter nimmt jetzt sein 1809 geborener Sohn Ferdinand ein.

 

 

Abb. 4   Schloss Werenwag im Jahre 1835 nach einer Lithographie von J. Sperli, erschienen im Verlag H. Locher in Zürich

 

Während die Nachkommen der 1812 geborenen Maximiliana Fecker 1865 nach Pfullendorf  ziehen, um dort bis heute in mehreren Familienzweigen weiter zu existieren, sind die Fecker von Werenwag und seiner Colonie Langenbrunn noch bis 1971 als Betreiber der Burgschenke auf dem Wildenstein nachweisbar. Heute trifft man den Namen im oberen Donautal zwischen Werenwag und Wildenstein nicht mehr an.

 

 

Die Fecker in Pfullendorf

Am 15.07.1896 heiratete Jakob Fecker, geboren am 28.1.1864 in Langenbrunn die ledige Antonia Lang, geboren am 11.6.1856 in Pfullendorf, Tochter des dortigen Zeichenlehrers und Fassmalers Johann Nepomuk Lang (1821-1909). Jakob Fecker richtete im Haus seines Schwiegervaters in der Hauptstr. 2 eine Schreinerei ein. Seine Frau Antonia Lang starb bereits am 16.3.1901 kinderlos.

Bald nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Jakob Fecker am 1.8.1901 in zweiter Ehe die ledige Katharina Jehle, geboren am 1.9.1865 in Schwerzen, Amt Waldshut (s. Bild 5). Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor: Johann Fecker (1902-1987), Ludwig Fecker (1903-1985) und Ida Fecker (1908-1981) (Bild 6). Jakob Fecker starb am 19.7.1950 und seine Frau Katharina hochbetagt am 14.7.1955.

Am 18.9.1934 heiratete Ludwig Fecker, geboren am 3.5.1903 in Pfullendorf die ledige Elisabeth Söllner, geboren am 18.11.1911 in Grünsfeld (Bild 7). Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor: Linus Fecker (geb. am 6.7.1935), Annette Fecker (1936-2022), Alexander Fecker (geb. am 23.7.1940), Edwin Fecker (geb. am 1.12.1944) und Andreas Fecker (geb. am 16.6.1950).Die Familie zog 1938 nach Konstanz um.

1932 heiratete Johann Fecker die ledige Amalie Rimmele, geb. 1904 in Eichstegen. Johann Fecker führte die Schreinerei des Jakob Fecker in der Hauptstr. 2 weiter. Die Ehe blieb kinderlos. Ida Fecker heiratete 1933 den Karl August Krug. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor: Gertrud Krug und Elisabeth Krug. Beide leben nicht mehr in Pfullendorf.

Neben Jakob Fecker zog auch dessen Bruder Johann Fecker (geb. am 19.10.1859, gest. am 29.11.1907) von Langenbrunn nach Pfullendorf. Er war Landbriefträger, später Postagent und heiratete am 14.9.1885 die ledige Theodora Traber, geboren am 4.11.1861 in Aach-Linz, heute Ortsteil von Pfullendorf, gestorben ist sie am 24.9.1917 in Aach-Linz. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor: Benedikt Fecker, geboren am 23.7.1888 und Johann Fecker, geboren am 11.12.1892. Benedikt Fecker war Schreinermeister und heiratete am 23.12.1920 Louise Gröner. Johann Fecker. war Postinspektor und  heiratete am 21.7.1922 Ida Fröhlich, geboren am 22.9.1896 in Pfullendorf. Die Nachkommen beider Familien leben in Pfullendorf. 

 

Abb. 5   Jakob Fecker und seine zweite Ehefrau Katharina Jehle (Photo: Atelier Karl Hofmann, Pfullendorf um 1901)

 

 

Abb. 6  Die Kinder von Jakob und Katharina Fecker (von links: Johann *1902, Ida *1908 und Ludwig *1903)

 

 

Abb. 7  Ludwig Fecker und seine Ehefrau Elisabeth geb. Söllner aus Grünsfeld (Heirat am 18.09.1934 in Pfullendorf)

 

 

Abb. 8  Grab der Eheleute Ludwig und Elisabeth Fecker auf dem Hauptfriedhof Konstanz

 

Ludwig Fecker starb in Konstanz am 24. 9. 1985 und seine Ehefrau Elisabeth geb. Söllner starb am 27.12.2003 ebenfalls in Konstanz. Beide sind dort auf dem Hauptfriedhof begraben.

  


 

[1] Dieser geschichtliche Abriss stammt aus: Casimir Bumiller, Studien zur Sozialgeschichte der Grafschaft Zollern im Spätmittelalter, Arbeiten zur Landeskunde Hohenzollerns, Band 14, 1990, S.18 ff.

[2] Karl S. Bader, Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, Sigmaringen 1978

[3] Johann Adam Kraus, Zollerisches Leibeigenenverzeichnis 1548, Hohenzollerische Jahreshefte, N. F. 2. Jahrgang, 1935

[4] Werner Beck, W. (Hrsg.), Orts- und Familien-Chronik Boll, Hechingen 1989

 

 

 

 

Stand: 17. November 2022